Redaktionelle Beiträge - Pro Kulmerauer Allmend

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Aktuell
10. 02. 2020
 
Unter welchen Vorzeichen beginnt das Jahr 2020?

A) Der politische Druck für den Ausbau der Windenergie wächst enorm
    Die Anzeichen dafür:

    Abstandsregelung auf Bundesebene aussichtslos
    April 2019: Die Motion De Courten (10H-Abstandsregelung) scheitert im Nationalrat.
    Budesrätin Sommaruga erklärt, mit Lärmschutzverordnung und Umweltverträglichkeitsprüfung könne man die Bevölkerung
wirksam schützen.

Konzept Windenergie wird revidiert
April 2019: Der Bund legt ein revidiertes Konzept Windenergie vor. Die Vernehmlassung ist inzwischen abgeschlossen.
- Neu sollen auch Anlagen in BLN-Gebieten (Bundesinventar Landschaften und Naturdenkmäler) möglich sein.
- Die kantonalen Anteile am Ausbau der Windenergie werden zum Teil drastisch erhöht, auch für AG und   LU. (S. 24)
- Einmal in Kraft gesetzt, soll das Konzept verbindlich sein, also praktisch das Gewicht eines Gesetzes oder einer Verordnung erhalten.

Revision des Energiegesetzes vom 30.9.2016 (Volksabstimmung Mai 2017):
Laut Pressemitteilung des Bundesrates vom 27.9.2019 arbeitet der Bund an einer Revision des EnGes:
- Förderungsmassnahmen sollen weitergeführt werden, für Windkraft z.B. bis 2035 statt 2023.
- Richtwerte für erneuerbare Energien bis 2035 werden als verbindlich erklärt.
    - Für die Zeit bis 2050 wird ebenfalls ein Richtwert bestimmt. Bei Unterschreitung sollen zusätzliche  Massnahmen möglich sein.
    - Vollständige Öffnung des Strommarktes soll Innovation fördern-
 
   Offensive“ von SuisseEole
Am 28. November 2019 führte SuisseEole in Biel ein sogenanntes Kantonsseminar durch (für   Kantonsvertreter).
Darüber findet man auf der Website der Organisation einen aufschlussreichen Bericht.
Man erfährt da zum Beispiel:
- Der Windpark in der Gemeinde Court ist nicht gestorben. … Die Bevölkerung hat lediglich noch nein gesagt.“ (!?!)
-„… Österreich hat uns im Sachen Windenergie mit einem Windstromanteil von 11% im Jahr 2019 um   Meilen überholt“
- Windenergienutzung und Vögel sind kompatibel.“
- Faktisches Aus für die Windenergie. Die Vogelwarte Sempach fordert einen Abstand von WEA zu Schutzgebieten, der einer
zehnfachen Höhe einer WEA entspricht.“ (Mit Siedlungsgebieten und militärischen Anlagen) „bleiben noch rund 3% der Fläche der im Windatlas aufgeführten Gebiete für die   Windnutzung.“ (Obwohl nur eine Empfehlung,) „ komme dies (…) einem Versuch  gleich, die  Windenergie zu blockieren und untergrabe die Windenergieziele des Bundes.“
- Komplementäre Windregime (in Europa). Weht in einer der Regionen kein Wind, gibt es in einer andern Region ein Windaufkommen. (…) In der Schweiz sind (…) insbesondere im Genferseegebiet und auf
den Jurahöhen antizyklische Windenergiegebiete zu finden.“
-438 Windenergieanlagen (…) haben in der Schweiz die Zusage für die KEV erhaten.“
- „In der Schweiz ist eine 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035 umsetzbar.“
- „Aufgrund der Entwicklung der Technologie und besseren Kenntnissen der Windvorkommen haben wir errechnet, dass wir  2050 mit
Windenergie 9 Terawattstunden liefern können.“  (Anm: Mehr als das Doppelte des Ziels (4,3 TWh) der ES 2050.) „Und das mit derselben Anzahl von Anlagen.“
 
Die 2 Hammer-Argumente
    Immer wieder beobachtet man bei Einzelprojekten (z.B. Stierenberg LU, Crêt-Neuron NE) dass die schlagenden Argumente von
Promotoren und Behörden sind
    - Volk hat das EnGes 2017 angenommen
    - Klimaschutz erfordert den Beitrag der Windenergie

B) Es beginnt sich abzuzeichnen: Die Energiestrategie 2050 droht in ein Fiasko zu laufen.
   Sie wird zur Import-Strategie.
    Kronzeuge dafür ist ein Artikel der NZZ vom 31.12.2019: „Die Abhängigkeit von Importstrom wächst“.
    Darin wird darauf hingewiesen, dass insbesondere nach der Abschaltung der KKW Gösgen (2029) und    Leibstadt (2034) die Schweiz
auf Stromimporte angewiesen sein wird.
    Wer aber kann dannzumal liefern? In Deutschland fallen die Kernkraftwerke weg, aber auch Kohlekraft soll zurückgefahren werden.
Aus Frankreich wird man in einer Kaltphase keine einzige Kilowattstunde bekommen, dort heizt man noch viel mit Strom.
 
    Als Alternative werden Gaskraftwerke bei uns vorgeschlagen. Sonst bleibe dann noch Kohlestrom aus Polen.
 
    Bemerkenswert auch die zitierte Aussage von BKW-Chefin Suzanne Thoma in der Handelszeitung: Sie    verweist auf das überschätzte
Windkraftpotential in der Schweiz (!) und die weitgehend ausgeschöpfte     Wasserkraft. Unter diesen Prämissen bleibe bei einem Atomausstieg eigentlich nur der Import.
    Den ganzen Artikel finden Sie unter
                                                                                            
10. 01. 2020  Pro Kulmerauer Allmend
 
 
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