Unsere Landschaft - Pro Kulmerauer Allmend

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Landschaft
Jede unserer vielfältigen Landschaften spricht uns an und hat etwas zu erzählen
Hier die Hochfläche zwischen Kulmerau und dem Ruedertal, im Norden abgeschlossen durch den quer verlaufenden Jura. Dahinter ist sogar schwach der Schwarzwald erkennbar der den Jura überragt, von Entstehung und Geologie her nochmals eine andere Formation.
Unsere Hochfläche ist präglazial, d.h. sie war in der letzten Eiszeit (vor ca. 110 000 - 10 000 Jahren) nicht vergletschert, wie auch das Ruedertal. Die Eisoberflächen und Gletscherzungen in den benachbarten Tälern von Suhre und Wyna lagen tiefer.
In diese Landschaft wären vier hohe Windkraftwerke zu stehen gekommen...


Die Landschaft
Was sie für uns bedeutet und warum ihre Bewahrung so wichtig ist

Der Wert unserer unvergleichlichen Landschaften wird in der Güterabwägung viel zu wenig gewichtet.

Landschaft ermöglicht emotionelle Verankerung, Heimatgefühl, Erleben der Natur, bringt Ruhe, Ausgeglichenheit, Wohlbefinden, Gesundheit. Die intensive Nutzung der Landschaft für Erholung, Freizeit, sportliche Betätigung durch unsere Bevölkerung ist dafür Beweis genug.

All dies entspricht einem tiefen Bedürfnis des Menschen. Die Bewahrung von intakten Landschaftsräumen ist darum auch ein wichtiges Handeln für die Zukunft.

Die noch immer grossen ungestörten Landschaftstypen gehören auch zur Eigenartigkeit und Attraktivität unseres Landes.  Diese Räume würden aber durch die unzähligen industriellen Grosswindkraft-Anlagen mit ihren immer grösseren Ausmassen (Anlagen für das Projekt Lindenberg 230 m hoch!) schwer geschädigt.

Die Landschaft unserer Mittelland-Region hat als Ganzes auch einen sehr typischen, einzigartigen Charakter:
Parallele Täler in Süd-Nord Ausrichtung,  gletschergeformt, z.T. mit eingebetteten Seen, getrennt durch Hügelzüge mit Bewaldung und Hochflächen, eingerahmt durch die Alpen im Süden und den Jura im Norden, ist sie ein einzigartiges Gut, ja eigentlich sensationell! Und ausgerechnet in die Wälder und Hochflächen sollen nun die völlig überproportionalen Windindustrieanlagen gestellt werden, und zwar in mehreren Windparks.

Generell eignet sich die Schweizer Landschaft schlecht für Windparks. Wir haben nicht die grossen Ebenen des Nordens und schon gar nicht Küsten und Meer. Unsere Landschaft ist klein gekammert. Der Horizont ist meistens hoch. Und gerade die hohen Horizonte würden nun besetzt mit Hunderten von riesigen Windkraftanlagen, denen sich der Blick nicht entziehen kann. Übergross, sind sie zudem nicht statisch; mit ihren enormen, sich manchmal drehenden Rotoren bringen sie zusätzlich Unruhe ins Landschaftsbild. Das sind keine Fantasien, das lässt sich heute schon deutlich beobachten im Berner und jurassischen Jura.

Es ist nach wie vor eigenartig: Mit der Raumplanungs-Gesetzgebung soll der Zersiedlung der Landschaft gewehrt werden, gleichzeitig soll die Energie-Gesetzgebung die Durchsetzung ebendieser Landschaft mit Hunderten von industriellen Windkraft-Grossanlagen ermöglichen. Wir sind entschieden gegen eine Verspargelung der Schweizer Landschaft. Das alles gehört eben auch zu einer Interessenabwägung.


Eine Stellungnahme  
Zur SRF—Diskussion Donnerstag, 21. Oktober 2021

Die einmalige Landschaft unseres Landes prägt wesentlich Identität und Heimatgefühl der Schweizer Bevölkerung und macht das Land attraktiv für den Tourismus. Die modernen Windturbinen erreichen Gesamthöhen von 230 m und mehr mit Rotorkreisdurchmessern von 140-160 m. Sie sind im Verhältnis zu den übrigen landschaftsgestaltenden Elementen völlig überproportioniert – einen Wald überragen sie z,B. um 200m – und sollen nun zu Hunderten unsere Landschaft durchsetzen als riesige technologisch-industrielle Strukturen. Wertvollste Regionen werden damit grossflächig industrialisiert. Kommt dazu, dass diese Giganten grossenteils auf Anhöhen und Kreten vorgesehen sind.  Damit besetzen sie den Horizont, der bei uns meistens hoch liegt, und ragen von weither sichtbar in den Himmel. Sich drehende Rotoren bringen zusätzlich Unruhe ins Landschaftsbild und nachts blinken die Warnlichter für die Luftfahrt. Für näherliegende Dörfer oder Liegenschaften sind Tusch-Geräusch und bewegter Schattenwurf  äusserst lästig, ebenso für die Arbeit im Freien. Unsere Landschaft ist kleingekammert und vielfältig. Wir haben nicht die weiten Ebenen des Nordens und schon gar nicht Küsten und Meer. Damit eignet sich unser Land schlecht für Windparks.  Die noch immer grossen ungestörten Landschaftstypen gehören zur Eigenartigkeit und Attraktivität unseres Landes. Die Bewahrung unserer intakten Landschaftsräume ist darum auch ein wichtiges Handeln für die Zukunft. Sie dürfen nicht geopfert werden.
 
 

Windpark - Projekte, die  bereits aus Gründen des Landschaftsschutzes von Bevölkerung
und Kantonsregierungen abgelehnt wurden:

Juni 2013:   Daillens – Oulens VD (10 WKA von 180 m Höhe)
                      Konsultativabstimmungen in beiden Gemeinden zeigten grosse Ablehnung (78% und 85% Nein!).
                      Das Projekt wurde darauf nicht weiter verfolgt.

Nov. 2018:    Honegg AI (Gemeinde Oberegg)           
                       Die Standeskommission (Regierungsrat) des Kantons AI lehnt eine Gruppe von 2 WKA auf Honegg ab.
                     Begründung (zitiert):
                      - Das Hauptargument für den ablehnenden Entscheid bildet die Unverträglichkeit
der Windkraftanlagen mit dem Landschaftsbild
                 - Die Anlage würde zu Konflikten in den Bereichen Siedlung und Umwelt führen.
                   - Mit dem Bau der Windenergieanlagen von 135 m Nabenhöhe ergäben sich für das Landschaftsbild
                   massive Nachteile.

Nov. 2018:    Bilten  GL (Linthebene)  (5 WKA von 200 m Höhe)
                       Die Kantonsregierung streicht im Richtplan alle Interessengebiete Windenergie.
                        Begründung (zitiert):
                     - Im Einzugsbereich von Siedlungen sollen keine neuen Windenergieanlagen erstellt werden.
                      - Anlagen im Bereich von Siedlungsgebieten widersprechen den Zielen des Entwicklungsplans
                        2020 - 2030
- Gemäss (dem Entwicklungsplan 2020-2030) will der Kanton Glarus Menschen aus anderen
Regionen gewinnen und er sorgt für eine intakte Landschaft und nachhaltig genutzte
Erholungs- und Freizeitgebiete.
                         
                         Im April 2019 bestätigt der Landrat (Kantonsparlament) diesen Entscheid.

März 2019:     Court BE (Jura)  
                Die Gemeindeversammlung lehnt das Projekt auf dem Montoz (7 WKA von 180 m Höhe) mit
70% Nein wuchtig ab.
                      Es fielen Voten wie: "Man darf nicht unsere Weiden mit Tonnen von Beton verschmutzen,
 um dann Stahlmonster daraufzusetzen".
                       Und das Lokalradio FRJ kommentierte: "Angesichts der Verbundenheit der Bürgerinnen
 und Bürger mit ihrem Berg schien der Ausgang der Abstimmung unausweichlich"  

Nov. 2019:       Lugnez (Val Lumnezia) GR
                   Im Kanton Graubünden ist der erste grosse Windpark in alpiner Landschaft an der Abtimmungs-
 hürde gescheitert. Am 24. November 2019 verwirft die Lugnezer Bevölkerung in einer Grundsatzabstimmung ein Projekt, das 18   grosse Windanlagen auf einer Höhe zwischen 2'000 und 2'500 Metern über Meer vorsah.

Die Beispiele zeigen beredt, dass das Bewusstsein für den überragenden Wert der einheimischen Landschaft
bei Bevölkerung und Entscheidungsträgern vorhanden ist und in der Güterabwägung den geringen Nutzen von Windkraftanlagen als gigantische Kleinkraftwerke zu übertreffen vermag.

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